In unserem vorigen Beitrag haben wir versucht die Frage „Gin – Was ist das eigentlich?“ zu klären und haben festgestellt, dass zwei Bedingungen erfüllt sein müssen, damit ein Gin auch wirklich anerkannt wird. Wie sieht es aber mit der Destillation von Gin aus? Im wesentlichen gibt es 3 Methoden zur Gin Destillation, die je nach Hersteller angewandt werden. Im heutigen Beitrag verraten wir dir, welche 3 Methoden dies sind!
POT-STILL-VERFAHREN
Das traditionsreichste Verfahren ist die Destillation mittels einer Brennblase (Pot Still). Neutraler Kornalkohol wird dabei in die Brennblase gefüllt und mit Wasser verdünnt. Danach werden die Botanicals zugefügt. Je nach Rezeptur erwärmt man den Alkohol und lässt ihn für einige Stunden, oder auch Tage, ziehen. Danach beginnt der Destillationsprozess durch Erhitzen. Dies geschieht durch einen Dampfmantel unter der Brennblase. In diesen lässt der Destillateur Dampf einströmen, um den Alkohol zum Sieden zu bringen. Erreicht er den oberen Bereich der Brennblase, wird der Dampfdruck abgesenkt. Der verdampfte Alkohol gelangt durch ein schwanenhalsförmiges Rohr zu einem wassergekühlten Kondensator.
SÄULENBRENNVERFAHREN
Mit der Erfindung des Coffey-Destillationsgeräts wurde das auch als kontinuierliches Brennen bezeichnete Säulenbrennverfahren entwickelt. Neutraler Kornalkohol wird hierbei auf 96% destilliert. Dieses Destillat wird dann mit Wasser auf dem angestrebten Alkoholgehalt von 60% verdünnt, und die Kräuter und Gewürze werden hinzugefügt. Der Ansatz durchläuft erneut den Destillationsprozess, wobei die ätherischen Öle der Botanicals freigesetzt werden.
VAKUUMDESTILLATION
Ein vakuumdestillierter Gin wird auf ganz andere Art und Weise erzeugt. Hier kommt die kalte Destillation zur Anwendung. Bei dieser Methode wird ein Hochvakuum erzeugt und die zu destillierende Lösung auf -5°C abgekühlt. Im Vakuum verdampft der Alkohol bereits bei dieser sehr niedrigen Temperatur. Der Kondensator wird auf -100°C heruntergekühlt, und so verflüssigt sich dort der Dampf wieder. Der Alkohol hat so die Aromen der Botanicals optimal aufgenommen. Der Vorgang dauert etwa 5-6 Stunden.
Gar nicht so easy oder? Wenn du beim Lesen dieses Beitrags noch nicht ausgestiegen bist: GRATULIERE, du weißt nun schon wieder um einen Bruchteil mehr über das Phänomen Gin.
Im nächsten Beitrage werden wir allerdings ein wenig abschweifen und uns mit dem ewigen Begleiter des Gins, also dem Tonic auseinandersetzen!
P.S. Du hast noch keine Tickets gesichert? Auf was wartest du noch 😉